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Die Heimat als Kriegsschauplatz
Schicksal Mathias Dick

von Peter Dümbgen


Geboren am 16.11.1905, war er im Volksmund unter "Mattsche" bekannt. Er war nicht gerade ein schweigsamer Bürger und hatte eine Spitze Zunge, die ihm aber teuer zu stehen kam.
Inzwischen ist er verstorben (+ 11.11.1974), war nach der Gehirnwäsche durch die Nazis ein Schweiger geworden, was alle verwunderte. Ein ganz anderer Mensch.
Die Ursache:
Er saß einmal in Schorns Wirtschaft beim Kartenspiel. Er freute sich über ein gutes Blatt und ließ sich auch nicht stören, als vom Volksempfänger die Übertragung einer Führerrede angekündigt wurde. Der ehrenwerte Mattsche äußerte sich: "Der kann mich mal am A.... lecken!" Diese Äußerung hörte ein Gast - Name bekannt, aber ungenannt - und verpfiff ihn.

Zu dieser Zeit herrschte keine Redefreiheit wie heute, daß man z.B. den damaligen Bundeskanzler Kohl bei einer Live-Übertragung im Bundestag "Lügner - Versager - Betrüger" von der Gegenpartei betitelte. Oder ein heutiger Minister den damaligen Justizminister mit "Hampelmann" bezeichnete.

Mattsche wurde abgeholt und kam in den Keller des EL-DE-Hauses, berüchtigte Folterkammer der Nazizeit. In einer Nacht hat man ihm wohl beigebracht, wie man mit Bürgern umgeht, die ihre Meinung öffentlich zutage tragen.
Was hat man ihm angetan? Wurde er gefoltert und wie? Totgeschweigen muß man ihm auf besondere Weise beigebracht haben und die Geschehnisse der Nacht im EL-DE-Haus hat er mit ins Grab genommen.



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