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Neubelebung der St. Hubertus-Schützenbruderschaft

Köln-Rheinkassel, -Langel, Kasselberg - gegr. 1468


von Hans Knott
erschienen im Festbuch der St. Hubertus-Schützenbruderschaft 196x


Unsere heutige St. Hubertus-Schützenbruderschaft fand ihren Ursprung in den seinerzeitigen DJK-Abteilungen, die infolge eines Verbotes nach über 10jährigem Bestehen leider von den Gegnern dieser katholischen Vereinigung aufgelöst wurden. So kamen wir Ende des Jahres 1934 auf den Gedanken, die St. Hubertus-Schützenbruderschaft, die schon im Jahre 1468 in einer Chronik der Pfarre Reusrath erwähnt wurde, wieder aufleben zu lassen, und zwar unter der Leitung unseres seinerzeitigen Herrn Dechant Franzen, der inzwischen verstorben ist. Trotz mannigfacher Bedenken fand die Gründungsversammlung dann am 16. Dezember 1934 statt, an welcher auch unser Generalpräses, Herr Dr. Louis, teilnahm. Erschienen waren 46 kath. Männer und Jungmänner. 1. Vorsitzender wurde Herr Wilhelm Beenen. Ferner waren anwesend die Herren Theodor Schwedt und Wilhelm Schiefer und überreichten die Fahne ihrer alten Schützengesellschaft von 1888.

Vorstand:
Pfarrer Franzen, Präses
Wilhelm Beenen, Vorsitzender
Hugo Krings, Kommandant
Paul Lersch, Kassierer
Johann Weber, Schießmeister
Hans Knott, Schriftführer
Mathias Weber, Jungschützenführer

Die noch lebenden Mitglieder dieser alten Schützengesellschaft wurden zu unseren Ehrenmitgliedern ernannt. Außerdem traten wir der Erzbruderschaft vom Hl. Sebastianus bei, dem heutigen Verband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Unser erstes Schützenfest feierten wir am 14. Juli 1935. Es wurde ein großer Erfolg. Zum 1. Schützenkönig wählten wir unseren damaligen Ehrenvorsitzenden Theodor Schwedt, der erste ausgeschossene König wurde Heinrich Schmitz, Tellkönig Theodor Otto. Wir besuchten, wie es so üblich ist, auswärtige Schützenfeste und nahmen auch an den Schießveranstaltungen des damaligen Kyffhäuser-Bundes teil.

Unser Vereinsleben, welches nun zu unser aller Freude auf vollen Touren lief, wurde allzu schnell wieder unterbrochen. Der zweite Weltkrieg brach aus und kostete vielen unserer Schützenbrüder das Leben. Diese unheilvolle Zwangsunterbrechung währte 1939-1945, doch erst im Februar 1948 fanden wir wieder den Mut, unsere Schützenbruderschaft im Sinne alter Tradition wieder aufleben zu lassen. Zuerst waren es wenige, die sich zusammenfanden, doch wuchs unsere Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr. Unser Königsvogel, den wir eine zeitlang noch mit Pfeil und Bogen abschießen mussten, wurde nun mit modernen Schusswaffen bezwungen. Auch die im Kriege in Verlust geratene silberne Königskette wurde bald ersetzt, und 1951 erhielten wir eine neue Fahne.

Nach dem Ableben von Herrn Dechant Franzen erhielten wir mit Herrn Dechant Beckers als Präses einen würdigen Nachfolger, der sich im Jahre 1961 in den Ruhestand versetzen ließ. Ihm folgte unser neuer Präses Johannes Schäfer. Herr Michael Reiff wurde im Jahre 1953 zu unserem 1. Vorsitzenden gewählt. Leider verloren wir auch unseren Generalpräses, Herrn Dr. Louis, und an seine Stelle trat Herr Lambertz, welcher im Jahre 1962 als Pfarrer nach Düsseldorf berufen wurde. Im Jahre 1963 erhielten wir als Generalpräses Pfarrer H. Erpenbach aus Köln-Volkhoven.

Unser eigentliches Vereinsleben jedoch entwickelte sich im guten Sinne weiter und unsere Veranstaltungen neben dem eigentlichen Schützenfest, wie die Sebastianusfeier, der gemütliche Abend auf Einladung des Königspaares, das Schlussschießen am Hubertustag usw., erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei unseren Schützen und ihren Familien, und wir sind stolz auf eine gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit unserer Bruderschaft getreu unserem Grundsatz: für Glaube, Sitte und Heimat.

HANS KNOTT
Geschäftsführer der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft
Schützenkönig 1963/64