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Rheinkassel-Langel-Kasselberg

von Michael Reiff
erschienen im Festbuch der St. Hubertus-Schützenbruderschaft 196x


Die drei Rheinorte Rheinkassel, Langel, Kasselberg, die in unserer Bruderschaft "St. Hubertus" vereint sind, gehörten der Bürgermeisterei Worringen an und wurden 1922 der Stadt Köln eingemeindet.

An der Gaststätte Görlich in Kasselberg finden wir noch heute ein altes Ortsschild, in dem die Namen Kasselberg und Köln, beides nach der alten Schreibweise mit "C" eingraviert sind. Seit altersher ist der wunderschöne, direkt am Rhein gelegene Ort Kasselberg hochwassergefährdet. An einer Mauer der Gaststätte berichten Tafeln über die Hochwasserstände von 1882 und 1925/26. Damals stand das Wasser des Rheins über 1m hoch in dem Gasthaus. Auch heute ist Kasselberg noch oft von den übrigen Rheinorten durch Hochwasser getrennt. Besonders hochwassergefährdet sind die beiden vor dem Hochwasserdeich gelegenen alten Bauernhöfe, der Fuchsen- und der Lindenhof. Von den Vorfahren des Fuchsenhofes befindet sich an der Alten Römerstraße eine gut erhaltene Kapelle und ein Wegekreuz mit der Jahreszahl 1807.
Vielen Menschen, insbesondere den Wassersportlern und den Campingfreunden bietet Kasselberg durch seine ruhige und schöne Lage am Rheinufer Freude und Erholung.

Die Amanduskirche mit dem Pfarrhaus und somit der zweite Ort unserer Bruderschaft "Rheinkassel" liegen hinter dem Hochwasserdeich und sind somit vor den Fluten des Rheins geschützt. Das so genannte "Kleine Kreuz", das am Rheindamm zwischen Rheinkassel und Langel stand, an der Stelle, wo 1882 das Hochwasser des Rheins den Damm durchbrach, finden wir heute rechts in einem Rundbogen der Kirche.
In einer Grünanlage vor der Kirche steht ein Missionskreuz aus dem Jahre 1854 mit der Inschrift "Rette Deine Seele" - Mission 1854.
Vom Rhein aus gesehen hat der Betrachter einen schönen Blick zu der ganz in Grün eingebetteten, alten Amanduskirche mit ihren drei Türmen, die man auch gerne als "Klein-St.-Gereon" bezeichnet. Das alte Pfarrküsterhaus, über dessen Hauseingang die Jahreszahl 1757 eingemeißelt ist, befindet sich in der Amandusstraße 39.
In Rheinkassel gehen unsere Kinder zur Schule und werden unsere Toten zur letzten Ruhe gebettet. Auch hier sind die Menschen unserer drei Rheinorte vereint. Das Hochkreuz auf dem Friedhof trägt die Jahreszahl 1847.

Von Rheinkassel aus führt uns ein schöner Fußweg über den Hochwasserdeich nach Langel, der dritte und größte Ort unserer Bruderschaft. Dem Spaziergänger bietet sich ein herrlicher Blick über das Vorflutland auf die sich darbietenden Rheinufer. Der Deich und der Ort Langel enden an der Motorgroßfähre, die nach Hitdorf übersetzt.
In Langel finden wir noch heute ein in seiner ursprünglichen Form, gut erhaltener Gutshof mit eigener Hauskapelle, der Cohnenhof. Der Wohnsitz des früheren Besitzers stellt eine Zierde für den ganzen Ort dar.
Bis 1910 hatte Langel sogar eine Bierbrauerei, die von den Nachkommen heute als Biergroßhandel unter dem Namen Heinrich Knott , BierGroßvertrieb, vormals Brauerei Friedrich Knott, gegr. 1876, weitergeführt wird.
Am Mennweg wurde nach dem ersten Weltkrieg eine Kriegergedächtnisstätte errichtet, wo wir alljährlich unsere Gefallenen und Vermissten ehren.

Unsere Vorfahren waren glückliche und zufriedene Menschen; sie hatten einen festen Glauben, hielten ihre Sitten und Gebräuche hoch in Ehren, liebten und kämpften für ihre Heimat. Sie sollen unsere Vorbilder sein.