Angeblich ist alles sicher

Nach letztem Unfall kam Gutachter

Die Wasserfalle in Langel: Immer wieder fahren Autofahrer an der Anlegestelle Hitdorfer Fährweg in die Rheinfluten. Nach dem vorletzten Unfall im November 2010 ließ die HGK einen Gutachter kommen. Sein Eindruck: alles sicher.
Doch Kölns Verkehrspolitiker fordern jetzt rasches Handeln. Die Fährgesellschaft, die hier zwischen Langel und Hitdorf pendelt, gehört der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK).
„Nach dem letzten Unfall haben wir alles nochmal überprüft“, sagt Pressesprecher Jan Zeese. „Ein Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass die Stelle mit Verkehrsschildern, Tempo-30-Zone und Beleuchtung die Verkehrssicherheit ausreichend gewährleistet.“
Fest steht: Es gibt Navigationsgeräte, die die Anlegestelle nicht als solche anzeigen. „Normalerweise muss da für den Fahrer eine gestrichelte Linie stehen. Bestimmte Navis aber zeigen eine durchgehende Linie, also den Schiffsweg als Fahrweg an“, so einer der Fährleute.
Auch die HGK ist schon mit Navis verschiedener Hersteller die Strecke abgefahren. Ohne Ergebnis.
Und was passiert jetzt, nachdem ein Mensch sterben musste? „Im Moment fehlt uns die Idee, was zu machen ist“, so Dr. Zeese. Das hinge jetzt auch von den Ergebnissen der Polizeiermittlungen ab.
Die Verkehrspolitiker(innen) aus dem Stadtrat – Karsten Möring (CDU), Bettina Tull (Grüne), Susana dos Santos (SPD) und Christtraut Kirchmeyer (FDP) – haben indes ganz klare Vorstellungen: „Selbst wenn der Fahrer einen Herzinfarkt hatte oder in Selbsttötungsabsicht in den Rhein gefahren ist."
"Es ist bereits zu viel passiert und es muss sofort etwas getan werden“, sagen sie. „Am besten Warnleuchten, die man auch bei Nebel sieht und eine Schranke, für die nur der Fährmann den Schlüssel bekommt.“
Der könne dann die Schranke schließen, bevor er ablegt und sie öffnen, wenn die Fähre angelegt hat. Zudem sollten Navi-Hersteller solche gefährlichen Stellen besser kennzeichnen.