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Kölner Wochenspiegel vom 3. August 2016, Autor/Bild: cd

Zu wenige Bewerber für das Königsamt

Königsschießen mit überraschendem Ergebnis

Der neue König ist auch der alte – zumindest bei der St. Hubertus Schützenbruderschaft Köln-Rheinkassel-Langel-Kasselberg: Beim diesjährigen Schützenfest fanden sich schlicht nicht genug Bewerber auf das Königsamt, weshalb das Königsschießen in diesem Jahr ausfiel. So wird Vito Spalluto, Geschäftsführer der Bruderschaft und letztjähriger König, den Titel vorerst weitertragen.
Um das fehlende Königsschießen auszugleichen, wurde ein „König der Könige“- Wettbewerb durchgeführt, bei dem ehemalige Könige der Bruderschaft gegeneinander antraten. Von den zwölf Teilnehmern setzte sich schließlich Reiner Odendahl durch, der bereits Routine mit königlichen Ämtern hat: Als dreimaliger Schützenkönig durfte er bereits den Titel „Kaiser“ tragen.
Erstmalig wurde in diesem Jahr auch eine „Königin der Königinnen“ ausgeschlossen, bei dem die ehemaligen Königsgattinnen die Flinte in die Hand nahmen. Hier konnte Silke Dick schließlich den Vogel abschießen.
Nach vier Jahren Pause hat die Bruderschaft nun außerdem auch wieder einen Schülerprinzen: Der sechsjährige Max Konstantin Klemmer schlug seinen Mitbewerber, den achtjährigen Mario Düssel, im Wettbewerb am Lasergewehr. Beide sind etwa seit einem Jahr Mitglied der Bruderschaft. „Wir hoffen ja, dass die Jungs in der Schule ein wenig Werbung für ihren Verein machen, so dass wir in Zukunft noch mehr Nachwuchs begrüßen dürfen“, so Spalluto.
Denn die fehlenden Bewerber für das Königsschießen in diesem Jahr ist auch Beleg für eine Generationenlücke in der Bruderschaft. „Uns fehlt ein wenig die Generation der 35- bis 50-Jährigen, die die Familienplanung schon abgeschlossen und keine weiteren Verpflichtungen haben, die also genug Zeit und Geld zur Verfügung haben, um den Titel zu übernehmen. Als Familienvater ist die Zeit eben kostbar“, sagt Spalluto.
Für das kommende Jahr ist er jedoch sehr zuversichtlich, dass sich ein neuer König finden lässt, denn dann wird dieser für das darauf folgende Jubiläumsjahr ausgeschossen. „Nächstes Jahr wird hier definitiv jemand anders sitzen“, lacht er.