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Kölner Wochenspiegel vom 25. Mai 2005, Autor + Foto: Piepenbring

Junge Verstärkung für die drei Rheindörfer

Bürgerverein nimmt seine Arbeit nun als eingetragener Verein auf

Zum ersten Mal veranstaltete der Bürgerverein Rheinkassel, Langel, Kasselberg e.V. seine Jahreshauptversammlung nicht in der Gaststätte "Op d'r Eck", sondern im Pfarrheim St. Amandus. Aber beim Bürgerverein hat sich auch einiges verändert. Auf der letzten Jahreshauptversammlung wurde beschlossen, den Bürgerverein zu einem eingetragenen Verein zu machen.

Nun ist der Bürgerverein offiziell ein "e.V", nur die Vereinsregisternummer fehlt noch. Aber da konnte der erste Vorsitzende Dieter Metz die anwesenden beruhigen, denn auch dies passiert in absehbarer Zeit. Allerdings stellen sich einige Formalitäten schwieriger als erwartet heraus. So muss beispielsweise ein neues Mitgliederverzeichnis angelegt werden. Der Bürgerverein schrieb seine bisherigen Mitglieder deshalb an und bat sie, sich erneut anzumelden. Daraufhin erreichten den Vorstand viele Fragen.

Viele Bürger verstanden das neue Prozedere mit der erneuten Anmeldung nicht. Aber auch dies scheint sich nun gelegt zu haben. Auf der Jahreshauptversammlung wurde auch auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig beschlossen, in diesem Jahr den Mitgliedsbeitrag auf Null Euro festzulegen. Allerdings musste kein neuer Vorstand gewählt werden, da dies schon im letzten Jahr geschah.

Neu ist auch das Blättchen "Rheingeflüster", welches der Bürgerverein zum ersten Mal im September 2004 herausgab und das aktuelle Nachrichten des Bürgervereins und der drei Rheindörfer enthält. Zur Freude des Vorstandes meldeten sich insgesamt sechs junge Bürger, die nun im Bürgerverein engagiert mithelfen werden. Auch im Internet präsentiert sich der Bürgerverein nun. Zwar nicht auf einer eigenen Website, aber auf der Seite von www.rheinkassel.com, die pro Tag etwa 120 Besucher aufweisen kann. Marco Blömer, der diese Homepage betreibt, ist nun auch Mitglied des Beirates des Bürgervereins.

Da die drei Rheindörfer Rheinkassel, Langel und Kasselberg leidgeprüft durch das Hochwasser sind, gab es hierzu einen Vortrag der Kölner Hochwasserschutzzentrale (HWSZ). Rheinhard Vogt und Yvonne Wieczorrek zeigten den 50 anwesenden Bürgern, was passiert, wenn der Rhein gewisse Pegelstände erreicht. Mit Animation, Bildern und einem kleinen Filmchen versuchten sie, das alles sehr informativ und abschreckend zugleich wirken zu lassen.

Beide möchten die Anwohner für den dringend notwendigen Hochwasserschutz sensibilisieren. Getreu dem kölschen Motto "Et hätt noch immer jot jejange!" verlassen sich die Kölner zu sehr darauf, dass ihnen nicht ein solches Hochwasser wie an der Elbe bevorsteht. Aber niemand denkt daran, dass nach den Wettervorhersagen schon 1995 ein Rheinpegel von elf Metern hätte erreicht werden müssen.

Rheinhard Vogt sprach sich auch für die Retentionsräume aus, weil es nicht viel nützt, durch den baulichen Hochwasserschutz den Rhein immer mehr einzuschränken. Rheinhard Vogt und Yvonne Wieczorrek zeigten aber auch sehr praktisch, was jeder einzelne zum Schutz seiner vier Wände tun kann.

Eines ist aber sicher: Nur nach der Fertigstellung des gesamten Hochwasserschutzkonzeptes gibt es wirklich einen Schutz. Einzelne Abschnitte nützen hier nichts, da das Wasser sonst seinen Weg dahinter bahnen könnte.