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Kölner Wochenspiegel vom 29. Juli 2015, Autor: Dröge

Das Image des Nordens aufpolieren

Wirtschaftsforum Köln-Nord und strassen.nrw zu Gast beim Bürgerverein

Zahlreiche Mitglieder und Bürger waren der Einladung des Bürgervereins Köln-Rheinkassel-Langel-Kasselberg zur Jahreshauptversammlung gefolgt.

Denn neben den üblichen Geschäften des Vereins wie den Berichten des Vorstands und den Neuwahlen der Vorstandsämter hatte der erste Vorsitzende Dieter Metz auch zwei Gäste eingeladen, die Vorträge über für den Stadtteil wichtige Themen hielten.
So war zunächst Projektleiter Christoph Jansen von Straßen.NRW zu Gast, der detailliert über die aktuellen Planungen zum Neubau der Leverkusener Brücke berichten konnte. Die Hoffnungen mancher Anwohner, die sich für einen Tunnel statt eines Brückenneubaus eingesetzt hatten, musste er eine Absage erteilen, da ein Tunnelbau zu aufwändig und viel teurer sein und weiterhin sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen würde. Er versicherte aber, dass der Lärmschutz für die angrenzenden Stadtteile gewährleistet sei. Anschließend kam Matthias Weber zu Wort, der erste Vorsitzende des Wirtschaftsforums Köln-Nord. Er stellte den Bürgern die Arbeit und Ziele dieses privaten Vereins von im Kölner Norden ansässigen Wirtschaftsakteuren vor. Dieser habe in erster Linie zwei Ziele: Die Attraktivität des Kölner Nordens für Unternehmen zu steigern und das Image dieser Region zu verbessern.

"Wenn man erzählt, man kommt aus dem Kölner Norden, heißt es oft: Ach, aus Chorweiler? Das hat dann einen gewissen Unterton", beschrieb Weber seine Erfahrungen. Dabei sei der Großteil des Bezirkes ländlich geprägt und weise einen hohen Freizeitwert auf. Für das erste konkrete Projekt des Wirtschaftsforums musste Weber leider einen Misserfolg vermelden: Der Plan war, mit Unterstützung der ansässigen Unternehmen, eine Kindertagesstätte im Gewerbegebiet Feldkassel anzusiedeln. "Wir wollen die Vereinbarkeit von Kind und Beruf fördern, und dies wäre bestimmt für viele ein Segen gewesen", so Weber. Nach etwa einjährigem Planungsverfahren sei das Projekt jedoch durch den Widerspruch des Umweltamtes gekippt worden. Besondere Dringlichkeit habe auch die Verbesserung der Infrastruktur, besonders die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. So werbe das Forum dafür, ähnlich der Verlängerung der Linie 5 zum Butzweiler Hof, auch die Linie 12 bis zum Gewerbegebiet Feldkassel zu verlängern und die dort ansässigen Unternehmen zu bitten, sich an den Kosten zu beteiligen. Einige Bürger äußerten auch den Wunsch nach besseren Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung. Weber zeigte sich guter Hoffnung, dass in den nächsten Jahren die Ansiedlung eines Vollsortimenters gelingen werde, auch dank der derzeit im Bau befindlichen Umgehungstraße um Fühlingen herum. Mindestens ein führendes Unternehmen sei auch konkret daran interessiert, sich im Norden anzusiedeln, spruchreif sei dies jedoch noch nicht.
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