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Kölner Wochenspiegel vom 30. April 2002; Autor: Machnik

Dem Worringer Bürgermeister Bender kann nun angemessen gedacht werden

Denkmalgeschütztes Grabmal wurde wieder aufgestellt - KWS wies frühzeitig auf den Missstand hin und fragte nach

Ganz zufrieden geht der 92-jährige Peter Dümbgen jetzt wieder zum Friedhof und betrachtet voller Stolz die Grabsäule von Heinrich Bender (1796-1883), dem ehemaligen Bürgermeister von Worringen.
Schließlich hatte der Rentner vor gut einem Jahr den Kölner Wochenspiegel darauf aufmerksam gemacht, dass diese geschichtsträchtige Grabstätte in einem erbärmlichen Zustand sei. Denn bereits 1999 war die Sandsteinstele wegen akuter Unfallgefahr vom Friedhofsamt demontiert und in drei Teilen niedergelegt worden.
Dann passierte lange nichts, Wind und Wetter setzten dem Gestein zu. Das war für den Hobbyhistoriker schwer zu ertragen, denn die Gedenkstätte ist ein Stück Geschichte des Kölner Nordens. Heinrich W.J. Bender war 31 Jahre von 1835 bis 1866 Bürgermeister der Großgemeinde ("Bürgermeisterei") Worringen. Die damalige Gemeinde ist der heutige Stadtbezirk 6 und gehört erst seit 1922 zur Stadt Köln. (siehe Eingemeindungsvertrag)
Bender lebte mit seiner Frau Gertrud in Fühlingen. Er wurde dort nicht beerdigt, weil für die katholischen Einwohner Fühlingens die Kirchengemeinde St. Amandus zuständig war und der 1849 eröffnete Rheinkasseler Friedhof Ort der Beerdigung. So kam es, dass der Worringer Bürgermeister, wohnhaft in Fühlingen, schließlich in Rheinkassel beigesetzt wurde.
Das Grabmal steht wie der gesamte Friedhof und andere historische Grabstätten unter Denkmalschutz. Dr. Gertrud Scholz, beim Amt des Stadtkonservators zuständig für die kleinen Kölner Friedhöfe, ist dafür verantwortlich, dass die Stele wieder steht: "Das neugotische Grabmal ist eine sehr feine Arbeit in Sandstein, signiert von dem Kölner Steinmetzen P.I. Schmengeler."
Doch noch ist die Denkmalschützerin nicht zufrieden mit dem Zustand der Steinsäule: "Restaurierungen müssten gemacht werden, aber dafür fehlt uns leider das Geld. Deshalb hoffen wir, dass wir einen Paten für dieses Grab finden, es in Ordnung bringt und auch hält und gleichzeitig damit das Recht erwirbt, die Grabstätte später einmal nutzen zu können."
Einen Wunsch hat auch Peter Dümbgen noch: Dem Grabmal fehlt noch die Bekrönung, und er hofft, anhand von alten Fotos die Stele komplett rekonstruieren zu können.